Abdeckplanen aus PE (Polyethylen) und die Umwelt

Ob für den privaten oder gewerblichen Gebrauch, der Bedarf an PE Abdeckplanen und Netzen ist aufgrund der vielfältigen und teilweise alternativlosen Einsatzmöglichkeiten enorm.


Strukturformeln Herstellung Polyethylen

Was ist Polyethylen?

Polyethylen ist ein teilkristalliner Kunststoff, der durch verschiedene Verfahren (Polymerisation) aus Ethylen (Ethen) hergestellt wird. Es besteht somit lediglich aus Wasserstoff und Kohlenstoff. Bei der Herstellung können durch die Zugabe von Additiven je nach Bedarf eine UV-Stabilisierung oder andere Eigenschaften ermöglicht werden. Es verbrennt mit tropfender, heller Flamme und brennt auch nach der Entfernung des Brandauslösers weiter. Im Idealfall Rückstandsfrei zu Wasser und Kohlenstoffdioxid.

PE hat eine gute elektrische Isoliereigenschaft, gute Beständigkeit gegenüber vielen chemischen Stoffen (Säuren, Basen, Ölen, Fetten) und thermische Beständigkeit. Es ist günstig in der Herstellung, physiologisch unbedenklich und wird daher auch vielfach in der Pharma- und Lebensmittelindustrie eingesetzt. Die Wasseraufnahme von PE liegt unter 0,1% und PE schwimmt auf dem Wasser. Die Oberfläche fühlt sich wachsartig an und ist ohne Vorbehandlung schwer zu bedrucken oder zu bekleben. 

Es gibt mehrere verschiedene PE-Typen zwischen denen unterschieden werden muss. HDPE (Gewebe) und LDPE (Beschichtung) sind zwei dieser Typen, die bei Abdeckplanen relevant sind.


Unterschied zwischen LDPE-HDPE Struktur (PE-Polyethylen) durch Anzahl und verzweigung der Polymerketten

Unterschied zwischen HDPE und LDPE

HDPE und LDPE unterscheiden sich anhand der Anzahl und Art der Verzweigungen der Polymerketten und dadurch auch in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften.

HDPE (Hart-Polyethylen, High Density Polyethylen) wird im Niederdruckverfahren hergestellt und ist schwach verzweigt, hat daher eine hohe Dichte und hohen kristallinen Anteil. Dadurch verträgt es höhere Temperaturen, ist beständiger gegen Chemikalien, weniger durchlässig für Gase, nicht schrumpffähig und hat eine höhere Härte und Steifigkeit. Dies führt zu einer hohen Reißfestigkeit und Stabilität von Abdeckplanen. Den Unterschied der erhöhten Steifigkeit und Reißfestigkeit macht sich schon aufgrund des schwereren Gewebes beim direkten Vergleich zwischen unserer 150 g/m² und 260 g/m² Planen bemerkbar.

LDPE (Weich-Polyethylen, Low Density Polyethylen) wird im Hochdruckverfahren hergestellt und ist stark verzweigt, hat also eine geringere Dichte und niedrigeren kristallinen Anteil. Es ist in Bezug auf Temperaturen und Chemikalien nicht so robust und beständig wie HDPE, bietet dafür aber andere Vorteile. Es ist leichter, elastischer und flexibler, somit bruch- und reißfester als HDPE und ist schrumpfbar. Die Abdeckplanen bleiben durch die LDPE Beschichtung des HDPE Gewebes „weicher“ und faltbar.


Bild Tomaten am Strauch. Tomaten verströmen Ethylen (Strukturformel) und sollten nicht mit anderen Obst oder Gemüse gelagert werden, da Ethylen die Reifung beschleunigt

Was ist Ethylen (Ethen)

Ethylen ist ein farbloses, brennbares Gas, es riecht leicht süßlich und ist wenig giftig (in hohen Konzentrationen narkotisch und erstickend). Industriell wird Ethylen hauptsächlich durch thermisches oder katalytisches Cracken von Kohlenwasserstoffen (Erdöl oder Erdgas) hergestellt. Es ist eine der wichtigsten und am meisten hergestellten Grundchemikalie, die vielfältig weiterverarbeitet wird.

Aber auch Obst und Gemüse wie z.Bsp. Äpfel, Tomaten oder Bananen verströmen Ethylen. Daher sollte man diese nicht zusammen mit anderen Obst oder Gemüse lagern, oder nur so lange, bis das Obst/ Gemüse den gewünschte Reifegrad erreicht hat.


Alternative zu Polyethylen (PE) Planen?

Es gibt Planen aus Jute und sogenannte „Biokunststoffe“ oder auch „Biopolymere“ genannt. 

Dies sind z.Bsp. Kunststoffe aus pflanzlichen Rohstoffen (basierend auf Stärke), Cellulose oder Lignin bzw. deren Derivaten, welche aus nachwachsenden Rohstoffen wie Weizen, Kartoffeln oder Zuckerrohr gewonnen werden.

Durch Mikroorganismen produzierte Polyhydroxyfettsäuren (PHF) oder Polymilchsäuren (PLA) unter Nutzung von Maisstärke. etc.

Es gibt auch  Biokunststoffe tierischen Ursprungs. Basierend auf Chitin oder Protein wie Gelantine.

Sie alle können dazu beitragen, fossile Ressourcen zu schonen. Bringen aber ihre eigenen Faktoren die zu beachten sind mit. Fehlende oder geringere Luft- und/oder Wasserdichtigkeit, Temperaturbeständigkeit, im direkten Vergleich hohe Kosten für Herstellung etc. Auch benötigten diese Flächen und Felder zum Anbau, die nicht mehr zum Nahrungsanbau sondern zur Herstellung von Rohstoffen genutzt werden. Dies führt unter Umständen zu noch mehr Waldrodungen und Monokulturen, um den Bedarf zu decken. Zudem werden (fossile) Rohstoffe beim An- und Abbau sowie Transport verbraucht und der Boden bzw. die Umwelt durch Pestizide, Dünger, etc. belastet und ausgelaugt.

Dazu müssen bei Biokunststoffen häufig um den bei herkömmlichen Kunststoffen bestehenden Entwicklungsstand zu erreichen, weitere Hilfs- und Zusatzstoffe hinzugegeben werden, wie Gleitmittel und Stabilisatoren. Der Anteil der teilweise fossilen Zusatzstoffe kann bis zu 50% betragen. Dies führt dazu, dass nicht jeder Biokunststoff biologisch abbaubar ist und das Produkt nicht aus ausschließlich nachwachsenden, biologischen Rohstoffen hergestellt wurde.

Die weitere Erforschung von Kunststoff-Alternativen sowie deren Abbau/ Recycling und Nachhaltigkeit ist daher zwingend erforderlich und wird von verschiedenen Verbänden, Behörden, Stiftungen und Firmen gefördert.


Was kann ich beim Kauf von Abdeckplanen tun?

Gewebeplanen aus Polyethylen werden in großen Mengen und mit verschiedenen Flächengewichten produziert. Die sogenannten Grammaturen reichen von ca. 60 bis 260 g/m². Je schwerer das Material gewählt wird, desto robuster und widerstandsfähiger ist die Plane bezüglich der Reißfestigkeit.

Bei uns erhalten Sie nur Planen in Industriequalität. Also mit mindestens 150 g/m² und 260 g/m². Niedrigere Grammaturen neigen dazu sehr schnell zu reißen und nicht mehr einsatzfähig zu sein.

Entscheidend ist aber auch die UV Beständigkeit. Diese wird bei der PE-Beschichtung der Planen durch Additive erreicht und sorgt für einen gewissen Zeitraum für eine UV-Stabilisierung. Dennoch wird mit der Zeit die Beschichtung blass und spröde und der Austausch der Plane wird notwendig. Besonders wie bei derzeitig steigender Anzahl an Sonnen-Tagen und UV-Intensität.

Ein weiterer Punkt bei Abdeckplanen mit Ösen ist darauf zu achten, dass die Ösen aus Nichtrostenden Material wie z.Bsp. Messing bestehen.

Natürlich kosten Abdeckplanen mit Messingösen, hohen Flächengewicht und UV-Stabilisierung mehr als welche mit geringerer Qualität. Allerdings halten diese entsprechend länger und sparen dadurch Ressourcen für die Herstellung und Entsorgung und natürlich auch Ihr Geld, da Sie die Plane seltener austauschen müssen.

Bei Fragen rufen Sie uns gerne unter 04120 - 70 67 787 an, oder nutzen Sie unseren Ratgeber


Richtige Entsorgung von benutzten Abdeckpanen | Gewebeplanen, denn diese gehören nicht in die gelbe Tonne sonden in den Restmüll oder auf den Recyclinghof

Wie entsorge ich Abdeckplanen?

PE-Abdeckplanen (verschmutzt) gehören nicht in den „Gelben Sack“ bzw. „Gelbe Tonne“ sondern in den Restmüll bzw. Sperrmüll, da diese keine kleinen und/oder leichten Verkaufsverpackungen sind. Oftmals sind diese zu groß für die Sortieranlagen und können im schlimmsten Falle die ganze Anlage blockieren. PE-Planen enthalten in der Regel keine Weichmacher oder Schwermetalle und verbrennen ohne giftige Dämpfe rückstandsfrei. Als Endprodukte entstehen Kohlendioxid und Wasser. Aufgrund der guten energetischen Verwertbarkeit sind die Planen in Verbrennungsanlagen und Heizwerken ein sehr guter Energiespender.

Unverschmutzte PE-Planen können auf vielen Recycling- bzw. Wertstoffhöfen abgegeben werden. Manchmal ist es jedoch erforderlich, dass die Ösen zwecks Rohstofftrennung vorher entfernt werden. Daher vorher am besten kurz nachfragen. Dort werden die Planen dem stofflichen Recycling zugeführt. PE kann durch verschiedene werkstoffliche Verfahren entweder direkt zu anderen Produkten umgeschmolzen, oder wieder zu Granulat verarbeitet werden. Dieses wird dann wiederum zu neuen Folien, Müllsäcken, Isolierungen etc. verarbeitet.

Auch Abdeckplanen und andere Gegenstände aus Biokunststoffen müssen fachgerecht entsorgt werden und dürfen nicht in der Biotonne, dem Komposthaufen oder in der freien Natur landen. Dort zählen sie als Störstoffe die nicht immer zeitnah, biologisch oder zu 100% abbaubar sind. Achtlos weggeworfen können auch Biokunststoffe Jahre benötigen, bis diese zersetzt sind.

Nur durch sachgemäße Entsorgung kann die Umweltverschmutzung der Meere und Wälder durch Kunststoffe und das dadurch einhergehende Sterben der Pflanzen und Tierwelt verringert werden.

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